Für dieses Wochenende hatten wir uns ein Segelevent am Bodensee ausgedacht.
Ich kannte bereits den Integrativen Segelverein in Moos und habe mir mit Ingrid Österle überlegt, ob wir nicht ein Regionaltreffen in Baden-Württemberg organisieren könnten. 

Gesagt getan und schon hatten wir einen Termin gefunden. Wir hatten uns als Unterkunft das Seehörnle in Horn ausgesucht. Das ist ein nettes kleines Hotel am See, welches integrativ geführt wird und auf behinderte Menschen ausgerichtet ist. Das Hotel ist sehr modern eingerichtet und hat gemütliche, behindertengerechte, Zimmer. Auf der Sonnenterasse kann man es sich gemütlich machen und auch das schöne Gelände war ideal für unsere Kinder zum toben und spielen. Als wir die Zimmer bezogen hatten und alle Familien angereist waren, gab es einen Grillabend. Das Wetter war ideal dazu. Wir hatten einen schönen Abend und die Kinder waren bereits auf den kommenden Morgen gespannt, denn da sollte es zum Segeln gehen. Die Kinder wurden in 2 Gruppen unterteilt. Die eine Gruppe blieb beim Hotel und durfte einen abwechslungsreichen Vormittag bei der Kinderbetreuung verbringen. Es gab ein kreatives Angebot mit T-Shirt gestalten, Knetmasse verarbeiten oder eigenen Schmuck herstellen.
Die andere Gruppe ist mit den Eltern zum Hafen nach Moos gefahren. Dort haben uns bereits Frau und Herr Gielen, welche den integrativen Segelverein leiten, erwartet. Wir erlebten eine wahre Überraschung, als wir zuerst, bedingt durch das „Hochwasser“ das knöchelhohe Wasser zum Steg waten mussten.
Die Kinder bekamen Schwimmwesten verpasst und sind dann abwechselnd in einen Mini 12er Segelbötchen gestiegen. Die Segelboote wurden durch Anweisung der Betreuer vom Segelverein begleitet. Die Kinder durften die Segelboote über die Pinne selbst steuern und hatten die wahre Freude daran.
Begleitet wurden die Segelboote durch ein Beiboot, dass gegebenenfalls auch einschreiten konnte. Auf dem Beiboot durften einige Eltern und Kinder mitfahren. Für den Segelverein, welcher viel Erfahrung mit behinderten Kindern/Menschen hat, war es dennoch eine neue Herausforderung sich auf blinde/sehbehinderte Kinder einzustellen. Durch die hervorragenden Anweisungen durch Frau und Herrn Gielen gelang es aber ohne Probleme.
Die Kinder konnten sich auf dem Wasser neu erleben und Selbstbewusstsein gewinnen, sie waren sowas von begeistert, dass sie allein in einem kleinen Segelboot sitzen durften. Dadurch, dass die Kinder etwas tiefer sitzen und die Begrenzung spüren, bekamen sie mehr Sicherheit .
Das ein oder andere Kind wollte sich auch gleich so ein Segelboot anschaffen.Am Nachmittag war dann die 2. Gruppe an der Reihe und durfte sich ausprobieren. Die erste Gruppe durfte die Aktionen der Kinderbetreuung mitmachen.
Die Eltern hatten in der freien Zeit genügend Raum um zu relaxen und sich auszutauschen. Es war eine entspannte Stimmung und das Wetter lud ein, einfach nur im Liegestuhl zu entspannen um Sonne und Energie zu tanken.
Zu dem ganzen wurden wir hervorragend vom Hotel mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt.
Der Abend gab wieder Gelegenheit zum reden und die Kinder hatten Spaß beim Slacklinen und toben.
Am nächsten Morgen waren die Kinder wieder ganz aufgeregt und voller Tatendrang , die bereits gesammelte Segelerfahrung noch weiter ausprobieren zu dürfen...

Sandra Jasper