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Sehdiagnostik bei Kindern

Die Diagnostik der Sehfähigkeiten von Kindern muss je nach Umfang der Einschränkung und weiterer Behinderungen mit Reichlich Fachwissen und Erfahrung vorgenommen werden.

Bei schwer mehrfachbehinderten Kindern muss man zur Diagnose das Fachwissen haben, die Augenprobleme mit dem Verhalten des Kindes zu koppeln und daraus zur Beurteilung kommen. Wenn ein Kind „nur“ blind ist, können nahezu alle Frühförderstellen für Blinde und Sehbehinderte eine Diagnose vornehmen. Wenn das Kind größer ist, können die Sonderpädagogen in den Sehbehindertenschulen relativ gute Aussagen machen. Oft sind kreative Methoden nötig. In der Beratungsstelle für Sehbehinderte Berlin wurde ein vermeintlich blindes Kind vorgestellt, das mit größter Freude reichlich Gummibären mit dem „Pinzettengriff“ von der Lichtbox gesammelt hat (also doch sehen konnte, aber dies ohne geeignete Bedingungen nicht gezeigt hat.)

Wenn es um sozialrechtliche Fragen geht (z.B. Sehbehinderten-/Blindengeld), sollte eine Augenklinik mit großer Kinderabteilung aufgesucht werden. Dort ist ein VECP möglich. Bei dieser schmerzfreien Untersuchung die auch ohne Narkose ausgeführt wird, werden durch Leuchtdioden in einer speziellen Brille Reize an die Augen vermittelt. Eletroden die am Hinterkopf auf die Kopfhaut geklebt werden sollen nun das in der Sehrinde ankommende Potential messen. Dieser Test eignet sich für eine grobe Einschätzung der potentiale welche von den Augen durch das Gehirn weitergegeben werden. Ist das VECP unauffällig ist dies ein gutes Zeichen. Werden hier keine potentiale gemessen bleibt anzumerken, dass die Messmethode sehr ungenau ist. Auf die Haut geklebte Elektroden sind grundsätzlich nur geeignet sehr starke Potentialunterschiede zu messen. Im Bereich einer starken oder hochgradigen Sehbehinderung, welche die visuellen Fähigkeiten eines Menschen stark reduzieren, ist diese Messmethode nicht fein genug um eine abschliessende Aussage zu treffen. Weitere Untersuchungen der Augen und des Gehirns sind hier also unbedingt notwendig. Bei Schädigungen des Sehnervs wie sie beispielsweise im Formenkreis der Septo-optischen Dysplasie vorkommen, wird von Familien im bebsk berichtet, dass trotz VECP ohne messbare Potentiale eine Sehfähigkeit von einigen Prozent vorhanden war.

Bei einem sehr einfachen Test TAC (Teller Acutive Cards) zeigt man der Testperson eine Tafel (30 x 60 cm) zur Hälfte grau und zur Hälfte schwarzweiß gestreift. Wenn ihr Sehvermögen ausreicht, wird die Person zur gestreiften Seite der Tafel hin schauen und so zeigen, dass sie noch etwas sieht. Die Tafeln haben in der Mitte ein kleines Loch, durch das der Tester schauen kan. Weil Gesichter oft anregender wirken als Streifen, kann man sein Gesicht so beim Testen hinter der Tafel verstecken. Mit grob und fein gestreiften Tafeln lassen sich auch Aussagen über die Qualität des Sehvermögens treffen. Viele weitere Tests mit Bildern ermöglichen auch mit intellektuell eingeschränkten Menschen das Ermitteln von Sehschärfe, Farbsehen und räumlichem Sehen.